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Kommentar: Gegen den Strich

« Ducklinks 3 - Juni 2014
Jeden Sommer-Sonntag ein neues Sporcle-Quiz »
Ein Vorwurf, dem man dem Donald Duck Sonderheft machen kann, ist der, dass es in der Zusammenstellung der Geschichten zu wenig Abwechslung gibt. Auch im aktuellen Heft 326 gibt es wieder mal eine Erstveröffentlichung von Tony Strobl sowie eine bereits in der "Micky Maus" erschienene Geschichte von Vicar. In einem Punkt weicht man allerdings vom gewohnten Schema ab: Von William Van Horn, üblicherweise in jedem zweiten Heft vertreten, erscheint diesmal kein Nachdruck, sondern eine ganz neue Geschichte. Und diese, mit "Die Linie" betitelte Geschichte hebt sich vom eher eintönigen Rest des Heftes deutlich ab. Worum es geht? Donald läuft durch Entenhausen und zieht dabei mit einem Kohlestift eine Linie – und damit Ärger und Unverständnis der Bevölkerung auf sich. Das ist alles. Mehr passiert auf den sieben Seiten nicht. Der Comic endet abrupt, ohne dass sich die Handlung in irgendeiner Weise entwickelt hat. Man könnte gar sagen: Sie bewegt sich auf einer Linie. Gerade wenn man die älteren, 10-seitigen Geschichten Van Horns gewohnt ist, wirkt das so, als würden der Geschichte drei Seiten fehlen. Zumindest war das bei mir so. Und genau darüber, über diese provokante Sinnlosigkeit, musste ich am Ende herzlich lachen. Bei Lektüre der Geschichte hatte ich – genau wie die Entenhausener – ein ständiges "Was soll das?!" im Hinterkopf. Und am Ende kam die Auflösung: Nichts. Donalds Selbstverständnis als Künstler stößt bei der Bevölkerung auf Unverständnis – genauso wie Van Horns Geschichte sicherlich bei einigen Lesern auf Unverständnis stößt. Im Internet gibt es jedenfalls schon Beispiele dafür und ich würde um einige Zentimeter Bindfaden wetten, dass mindestens ein Leserbrief dazu in den nächsten Monaten erscheint. Ich belustige mich stattdessen über die Parodie eines wohlbekannten Handlungsschemas: Donald hat irgendeine fixe Idee, setzt diese in die Tat um und gerät nach anfänglichem Erfolg aufgrund von Pech oder eigenem Übermut in ein Schlamassel. Mit der Aussparung des letzten Schrittes setzt sich Van Horn über dieses von Barks eingeführte und von ihm selbst häufig benutze Konzept hinweg. Wie die Geschichte weitergeführt, wie die Linie weitergezogen wird, das wird einfach weggelassen.
Insofern mein Fazit: Die letzten drei Seiten, die fehlen, sind die besten.


Trotz eher negativem Feedback: Donald bleibt sich seiner Linie treu



Zuletzt aktualisiert: 04.07.2016, 20:16
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